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Erklärung Hydraulikstation Heizungskeller © Intelligent heizen / Bjoern LuelfNicht nur die richtigen Einstellungen der Wärmepumpe sind entscheidend für den sparsamen Betrieb, auch die Einweisung der Nutzer in die Technik spielt eine große Rolle für die Zufriedenheit © Intelligent heizen / Bjoern Luelf
Erklärung Hydraulikstation Heizungskeller © Intelligent heizen / Bjoern LuelfNicht nur die richtigen Einstellungen der Wärmepumpe sind entscheidend für den sparsamen Betrieb, auch die Einweisung der Nutzer in die Technik spielt eine große Rolle für die Zufriedenheit © Intelligent heizen / Bjoern Luelf
10 Tipps zu Vorlauftemperatur, Heizkurve und Nutzer-Einweisung

Wärmepumpe optimal einstellen für effizienten Betrieb

Professionelle Inbetriebnahme, Wartung und Optimierung - diese Punkte sind bei einer Wärmepumpe genauso wichtig wie fachgerechte Planung und Installation. Nach dem Einbau der Geräte ist die Heizung also noch nicht "fertig". Für den Fachbetrieb steht dann noch das sorgfältige Einstellen aller wichtigen Planungswerte als Aufgabe an. Eigentümer:innen wiederum müssen sich mit der neuen Technik vertraut machen und eingewiesen werden.

Diese 10 Einstellungen sind wichtig für den optimalen Betrieb der Wärmepumpe:

1. Professionelle Inbetriebnahme der Wärmepumpe

  • Einsatz eines integrierten Elektro-Heizstabs planen und optimieren
  • Inbetriebnahme der wasserseitigen Hydraulik (richtige Wasserbeschaffenheit nach VDI 2035, korrekte Druckhaltung durch das Ausdehnungsgefäß etc.)
  • Hydraulischer Abgleich: Alle Hydraulikarmaturen werden gemäß Planung eingestellt. 
  • Überprüfung der Elektroanlage
  • Funktionsprüfung der Wärmepumpe

2. Vorlauftemperatur: Je niedriger umso besser
Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt besonders von den Systemtemperaturen für Heizung und Warmwasser ab. Deshalb wird in Bestandsgebäuden mit (Standard-)Heizkörpern empfohlen, eine maximale Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius anzustreben. Generell gilt: Je niedriger, umso besser. Mit jedem Grad weniger verringert sich der Energieverbrauch um etwa 1,5 bis 2 Prozent.

3. Heizkurve im laufenden Betrieb anpassen
Grundsätzlich liefern die Einstellungen aus der haustechnischen Planung realistische Werte. Dennoch beruht die Planung aber auf Annahmen, die im Einzelfall auch abweichen können, sei es bei den Witterungsbedingungen vor Ort, der Bauausführung oder dem Verhalten der Nutzer:innen. Deshalb wird empfohlen, die Heizkurve bezogen auf den Auslegungspunkt mindestens 3 Kelvin (Flächenheizungen) bis 5 Kelvin (Radiatoren) niedriger einzustellen und bei Bedarf die Heizkurve im laufenden Betrieb nach oben anzupassen.

--> Wichtig zu wissen: Eine solche knappe Heizkurveneinstellung sollte der Fachbetrieb mit den Bewohnern abstimmen, weil es dadurch in der Einstellphase zu Komforteinschränkungen kommen kann.

4. Nachtabsenkung prüfen
Der Verzicht auf die Nachtabsenkung kann manchmal sinnvoll sein, zum Beispiel bei trägen Flächenheizsystemen und gut gedämmten Häusern. Denn eine Absenkung der Raumtemperaturen über Nacht kann zum morgendlichen Anheizen höhere Temperaturen und eine hohe Leistung erfordern - zu Lasten der Effizienz der Wärmepumpe. Andererseits kann eine Nachabsenkung sinnvoll sein, um im Nachbetrieb mit Leistungsbegrenzung einen besseren Schallschutz zu erreichen. Teilweise ergibt sich auch aus der Schallimmissionsplanung, dass zu bestimmten Zeiten ein "Nachtmodus" (mit verringerter Ventilator-/Verdichterdrehzahl) verpflichtend eingestellt werden muss.

5. Aufstellort der Wärmepumpe kontrollieren / Schallschutz beachten
Steht das Außengerät einer Luftwärmepumpe im Freien, sollten Aufstellort und Mindestabstände aus der Planung mit der Bauausführung abgeglichen werden. Gibt es Abweichungen von der Planung, müssen Schutzbereiche, Grenzflächen und notwendige Abstände erneut überprüft werden - für einen störungsfreien Betrieb, problemlose Wartung sowie ausreichenden Schallschutz.

6. Nutzer in die Bedienung der Wärmepumpe einweisen
Viele Eigentümer kennen sich mit den Besonderheiten einer Wärmepumpe noch nicht automatisch aus. Deshalb ist eine Einweisung in die Bedienung und Nutzung der Wärmepumpe besonders wichtig - sie erhöht nachweislich Effizienz und Zufriedenheit. Vor allem das Thema Effizienz der Heizung sollte ausführlich besprochen werden, denn die aus dem realen Betrieb resultierenden Energiekosten und Komfortaspekte haben einen entscheidenden Einfluss auf die Zufriedenheit. Diese Punkte gehören dazu:

  • Eventuelle schrittweise Anpassung der Heizkurve im Betrieb
  • Anpassung von Temperaturen und Zeitprogrammen (z. B. im Urlaubsfall)
  • Besonderheiten von Wärmepumpen (Verhalten beim Abtauvorgang oder die optionale, bedarfsweise Aktivierung des Kühlbetriebs im Sommer)
  • Einfluss der Raumtemperatur auf den Stromverbrauch (s.u.)

7. Abweichungen bei der Jahresarbeitszahl
Der Unterschied zwischen vorab berechneter Jahresarbeitszahl (z. B. nach VDI 4650) und dem tatsächlich gemessenen oder angezeigten Wert (SPF) ist nicht unbedingt ein Hinweis auf einen Fehler. Abweichungen können beispielsweise durch Wetterbedingungen oder Nutzerverhalten (Wasserverbrauch, höhere Raumtemperaturen etc.) bedingt sein.

8. Einfluss der Raumtemperatur auf den Stromverbrauch
Der Einfluss der Raumtemperatur auf den Verbrauch ist bei einer Wärmepumpe erheblich größer als bei einer Öl- oder Gasheizung: Wird die Raumtemperatur von 20?auf 21?°C angehoben, führt das zu einer Steigerung der Gebäudeheizlast um 4 bis 6 Prozent, je nach Standort und Dämmung des Gebäudes. Für eine Erhöhung der Raumtemperatur um 1 Kelvin muss mit einem zusätzlichen Stromverbrauch von circa 10 Prozent gerechnet werden. Außerdem muss die Auslegungsvorlauftemperatur um 2 bis 3 Kelvin angehoben werden, damit die vorhandenen Heizflächen die höhere Leistung übertragen können. Das alles beeinträchtigt die Effizienz der Wärmepumpe.

9. Wärmepumpe optimieren nach den ersten Betriebsjahren
Nach ein bis drei Betriebsjahren sollte eine Wärmepumpe noch einmal optimiert werden. Warum?

  • Ein kernsaniertes Gebäude mit frischem Fließestrich und verputzten Wänden benötigt zum Beispiel etwa zwei bis drei Jahre zur vollständigen Trocknung. In dieser Zeit kann es einen temporär erhöhten Wärmebedarf geben. Erst danach ist eine Optimierung sinnvoll.
  • Auch nach Nutzungsänderungen oder Umbauten sollten die Einstellungen überprüft und angepasst werden.

--> Gut zu wissen: Fast alle Hersteller bieten eine Online-Anbindung von Wärmepumpen an. Damit lassen sich die Einstellungen durch den Fachbetrieb teilweise auch aus der Ferne optimieren.

10. Regelmäßige Wartung
Wie bei jeder Heizungsanlage werden im Rahmen einer Wartung alle Komponenten auf Beschädigungen, Verschmutzungen, Leckagen und auf lose Befestigungen kontrolliert. Hinzu kommen die Überprüfung der Ausdehnungsgefäße, des Heizungswassers sowie der Sicherheitsventile und Umwälzpumpen. Zusätzliche Wartungsarbeiten betreffen den Kältekreis, Kältemittelleitungen, Verdampfer und Kondensatablauf.

 


Mit freundlicher Genehmigung von Energie-Fachberater.de
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